Tareq Alaows muss aufgeben

Tareq Alaows flüchtete 2015 aus Syrien nach Deutschland. Er wollte und sollte für die Grünen für den Bundestag kandidieren. Jetzt zieht er seine Kandidatur zurück. Der Rassismus in Deutschland hat ihn dazu gezwungen.

Der Rechtsradikalismus in unserem Land ist seit Gründung der AfD alltäglich geworden. Die AfD hat kein anderes Thema als die Angst vor Überfremdung. Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass die AfD in ihrer ideologischen Ausrichtung die Nachfolgepartei der NSDAP ist. 

Tareq Alaows wollte die Chancen nutzen, die dieses Land jedem Menschen mit seinem Grundgesetz verbrieft hat. Das scheint nicht mehr auszureichen. Der Rassismus in Deutschland ignoriert die Würde von Tareq Alaows und erreicht damit einen neuen Höhepunkt. Das ist empörend. 

Wir dürfen es nicht bei Worten belassen. Wir müssen die AfD aus den Parlamenten werfen. Wir müssen uns auf der Straße den Faschisten und Querdenkern entgegenstellen. Denn die Polizei ist offenbar nicht in der Lage, Tareq Alaows bei der Ausübung seines demokratischen Bürgerrechts, der Kandidatur für den Bundestag zu schützen.

Die Polizei ist mit anderem beschäftigt. In Sachsen wird aktuell gegen 17 Polizeibeamte ermittelt, die Munition entwendet und der Firma „Baltic Shooters“ übergeben haben, einer Firma für Schießausbildung und Waffenhandel mit mutmaßlichen Verbindungen zu Rechtsextremisten. 

Aus der am 30.03.2021 veröffentlichten Pressemitteilung auf www.gruene-dinslaken.de

„Tareq Alaows, Grüner Bundestagskandidat in Oberhausen und Dinslaken, zieht seine Bundestagskandidatur aufgrund persönlicher Gründe zurück. Grund dafür ist insbesondere die Sicherheit seines engsten Umfelds.
Alaows sagt: „Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahestehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur.” Weitergehend stellt Herr Alaows fest, dass die massiven Rassismuserfahrungen, welche er während seiner Kandidatur erfahren musste, erschreckend waren. “Meine Kandidatur hat gezeigt, dass wir in allen Parteien, der Politik und der Gesellschaft starke Strukturen brauchen, die strukturellem Rassismus entgegentreten und Betroffenen helfen”, so Alaows.
Weiter erklärt Alaows: “Die große öffentliche Aufmerksamkeit für meine Kandidatur hat gezeigt, was für uns, geflüchtete Menschen, möglich sein kann. In unserer Gesellschaft mangelt es leider an diskriminierungsfreien Räumen in allen Bereichen des Lebens. Es ist an uns allen, dies konkret in unserem Umfeld anzugehen und zu verändern.” 
“Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben! Ich habe viele Situationen erlebt, die mir große Hoffnung gegeben haben – sowohl in der Partei als auch außerhalb. Unglaublich viel Unterstützung von Einzelpersonen, aus der Zivilgesellschaft und auch aus meinem Team. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar!” […] 
Wichtiger Hinweis: Aufgrund des Schutzes von Herrn Alaows und seines privaten Umfelds zieht sich Herr Alaows für einen gewissen Zeitraum aus der Öffentlichkeit zurück. Deswegen steht weder er noch sein Team für Nachfragen zur Verfügung. Wir bitten Sie um Respekt vor dieser Entscheidung und von weiteren Anfragen bis auf weiteres abzusehen.“

Demoplakate gegen Rassismus

++ IDEALKAPITAL KULTURTIPP ++ Wolf Wetzel +++ Der NSU-VS-Komplex ++ Wo beginnt der Nationalsozialistische Untergrund - wo hört der Staat auf? ++ Eine Spurensuche ++ Unrast Verlag ++