Machen wir´s besser

Ich werde langsam Covid-müde. Müde der falschen Perspektiven. Jetzt nur noch einen Lockdown, dann … Wie oft haben wir das schon gehört. Perspektiven halten in dieser Pandemie nicht länger als zwei Wochen. Vor allem wenn wir noch keinen wirklichen Lockdown durchgezogen haben, sondern Lockdowns light. Beim Lockdown ist es wie bei Lebensmitteln: Light-Produkte taugen nichts.

Dazu kommt dieser wahnsinnige US-Präsidentendarsteller, der bald in der Versenkung verschwinden wird, vorher aber noch seinen Mob auf das Kapitol hetzt. Ein Haufen marodierender Verschwörungsfanatiker. Männer im Zustand dumpfer Gewaltejakulation. Und wie es sich für eine Ejakulation gehört ist der Kopf dabei ganz leer. 

Sie stürmten das Kapitol und wussten, als sie drin waren nicht, was sie dort tun sollten. Wie unsere Leerdenker am 29. August des letzten Jahres auf den Treppen des Reichstags. Gut, dass sie nicht reinkamen, aber wenn sie drin gewesen wären, dann wären sie auf der Stelle krepiert vor Ideenlosigkeit. Wut ist das Gegenteil von Mut.

Kein Plan weit und breit bei den AfD-Faschisten – außer Gewalt. Aber ist Gewalt ein Plan? Keine Ideen, außer dass es dem Land schlechter und schlechter gehen soll, damit sie an die Macht kommen. Das ist ihr einziges Ziel, danach gieren sie. Nicht, weil sie damit etwas anzufangen wüssten, sondern sie gieren danach, weil sie sie den anderen nicht gönnen.

„Im psychologischen Sinn wurzelt die Machtgier nicht in der Stärke, sondern in der Schwäche. Sie ist Ausdruck der Unfähigkeit des einzelnen, im Leben auf eigenen Füßen zu stehen. Sie ist der verzweifelte Versuch, sekundär zu Stärke zu kommen, wo genuine Stärke fehlt.“

Das Zitat stammt aus dem Buch „Die Furcht vor der Freiheit“ von Erich Fromm, das ich an den Feiertagen gelesen habe. Das Buch stammt von 1941 und ist grandios aktuell zum Thema, wie Faschismus funktioniert. Steht alles drin. Wir könnten es also besser machen als die Weimarer Demokraten. Machen wir´s besser.

Fahne auf Demo FCKNZS